IT-Outsourcing Szenarien und Use Cases
Leistungsschnitte beim IT-Outsourcing
Grundsätzlich werden IT-Leistungen heute in einem horizontalen oder vertikalen Leistungsschnitt vergeben – häufig auch in einer Kombination beider Varianten.
Horizontaler Leistungsschnitt bei IT-Services
Bei einem horizontalen Leistungsschnitt werden die typischen Ebenen der IT einzeln betrachtet und die jeweiligen Anforderungen detailliert beschrieben. Die Gesamtarchitekturverantwortung verbleibt bei dem Kunden, da er wie bei einem Baukasten darauf achten muss, dass die einzelnen Ebenen zueinander passen. Auch die SLAs zwischen den einzelnen Ebenen müssen aufeinander abgestimmt sein, so dass sich am Ende ein schlüssiger SLA auf den Gesamtservice ergibt.
Durchgehend horizontale Leistungsschnitte sind häufig bei sehr großen Unternehmen zu finden. Sie suchen sich für jede Ebene spezialisierte Unternehmen, wodurch die Abhängigkeit von nur einem Provider reduziert wird. Daraus resultieren jedoch höhere Steuerungsaufwände für den Kunden. Auch im Mittelstand werden Leistungen im IT-Outsourcing häufig nach diesem Muster beschrieben, jedoch wird die Gesamtleistung oder zumindest ein sehr großer Teil davon an einen Provider gegeben.
Abb. 1 Horizontaler Leistungsschnitt
Beispiel: Bereitstellung von Betriebssystem-Instanzen - Leistungsbeschreibung
- Anzahl benötigter Instanzen inkl. möglicher Mengenentwicklungen
- eingesetzte Hersteller / Derivate wie Microsoft, UNIX / Linux und benötigte Versionen
- Sonderfälle wie beispielsweise OS-Cluster
- SLA-Anforderungen an das Betriebssystem z.B. Verfügbarkeit der OS-Instanz von 99,x%- Verrechnung wäre je genutzte / Managed OS-Instanz und Monat
Abb. 2 Vertikaler Leistunsschnitt
Vertikaler Leistungsschnitt bei IT-Services
Der vertikale Leistungsschnitt ist vergleichbar mit modernen Software as a Service/ Cloud-Anwendungen. Hierbei beschreibt der Kunde lediglich die Anforderungen, die er am Ende als Service nutzen möchte. Weitere Details wie beispielsweise eingesetztes Betriebssystem, verwendete Virtualisierung und Storage-Bedarf sind in diesem Fall nebensächlich und sollten nicht Gegenstand der Diskussion sein.
Dieser Leistungsschnitt funktioniert sehr gut bei etablierten Lösungen. Beispiele hierfür sind Mail, Collaboration und Remote Access (VPN). Der Vorteil für den Kunden besteht unter anderem darin, dass hierfür kein technisches IT-Verständnis notwendig ist und eine Steuerung auf Serviceebene erfolgt.

Beispiel: Nutzung E-Mail Service
Der Kunde möchte einen Mail Service nutzen. Hierfür spezifiziert er die erwarteten Funktionen und Prämissen (z.B. Public Cloud ja / nein) sowie die benötigten Mengengerüste.
Als Leistung würde er erhalten:
- Preis pro Mailbox inkl. zugesicherter Verfügbarkeit
Je nach Anforderung wären in diesem Preis folgende Leistungen inkludiert: Hosting der benötigten Infrastruktur, Storage und Backup für die Postfächer, benötigte Lizenzen für Microsoft Exchange, Betrieb der Umgebung sowie gegebenenfalls weitere Positionen für Sonderanforderungen wie zum Beispiel E-Mail Verschlüsselung und AntiSpam.
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