Betrieb der IT – „Make or Buy“?
Die IT ist gegenwärtig aus fast keinem Unternehmen mehr wegzudenken und ist längst die Grundlage bzw. das Fundament heutiger Betriebe und Konzerne. Was wäre eine Versicherung, eine Bank, ein Automobilhersteller oder ein Pharmaunternehmen ohne IT? Und nicht nur die dahinterliegenden Technologien und Infrastrukturen werden zunehmend komplexer, auch regulatorische Anforderungen im Finanzumfeld oder auch im Gesundheitswesen nehmen stetig zu und sind nur mit zusätzlichem Aufwand umsetzbar. In diesem Zusammenhang müssen sich Unternehmen – von Startup über KMUs bis hin zu DAX-Konzernen – die Frage stellen: „Kümmere ich mich selbst um meine IT oder lasse ich das (künftig) von einem IT-Service Provider machen und kaufe es ein?“ – Eigenbetrieb der IT oder Fremdvergabe? Make or buy?
„Machen lassen“ kann sehr unterschiedliche Fertigungstiefen aufweisen: Von einfachen Infrastruktur-Services (IaaS) über Plattform (PaaS) oder Software Services (SaaS) bis hin zum IT-Outtasking (d.h. Betrieb klar abgegrenzter Themenbereiche in der Infrastruktur und den Prozessen des Kunden) oder IT-Outsourcing (d.h. IT-Betrieb kompletter Infrastrukturen). Die primären Ziele dieser Spielformen bleiben dieselben: Kosteneinsparungen und eine höhere Flexibilität hinsichtlich Know-how und Skalierung der Umgebung. Nicht selten handelt es sich bei dem Konzept des „Machen lassens“ um Prozesse und Leistungen, die bislang von dem jeweiligen Unternehmen selbst ausgeführt wurden. Deshalb stellt die Make-or-Buy-Entscheidung für Unternehmen meist auch eine wichtige strategische Entscheidung dar. Einmal getroffen, kann sie in der Regel nicht so einfach kurzfristig widerrufen werden. Vertragsbindungen im Falle eines (vollständigen) Fremdbezugs oder der Invest in die notwendige Infrastruktur bei Eigenleistung sind Beispiele für langfristige Konsequenzen, die in die Entscheidungsfindung einbezogen werden müssen.
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Herausforderungen und Entscheidungsfindung
So einfach die Frage „Make or Buy?“ also klingt, so komplex kann die Entscheidungsfindung sein. Um sich dieser Entscheidung zu nähern, sollten folgende Aspekte betrachtet werden:
- Zielsetzung
- Kosten
- Qualität
- Zeit
- Ressourcenverfügbarkeit
- Risiken (z.B. Machbarkeit - technisch, organisatorisch und wirtschaftlich - oder Unabhängigkeit von Lieferanten etc.)
Die wesentliche Voraussetzung einer erfolgreichen Make-or-Buy-Analyse ist die klare Formulierung der Ziele der Make-or-Buy-Entscheidung (z.B. Kostenvorteile, Flexibilität, Konzentration auf das Kerngeschäft etc.). Auch die Auswahl passender Anbieter sollte Bestandteil der Ziele sein. Kriterien wie Lieferzeit, -fähigkeit und -bereitschaft, Finanzen, Führung und Strategie der Anbieter müssen dabei hinterfragt und in Bezug zu den eigenen Anforderungen gesetzt werden.
Expertentipps
Nachdem die Zielsetzung definiert wurde, empfehle ich, alle weiteren Kriterien sowohl für sich aber auch im Zusammenspiel mit anderen Kriterien zu bewerten. Hierzu möchte ich allen Interessierten einige Gedanken mitgeben:
Fazit
Es lässt sich festhalten: Eine Make-or-Buy-Entscheidung ist von einer Vielzahl Faktoren beeinflusst. Eine reine Wirtschaftlichkeitsanalyse ist daher stets nur Teil einer Make-or-Buy-Analyse und kann diese nicht ersetzen. Zudem macht es einen großen Unterschied, ob Unternehmen im Rahmen einer Make-or-Buy-Entscheidung einen langfristigen strategischen Ansatz verfolgen oder einen eher kurzfristig orientierten operativen Ansatz.
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